Was ist da bloß geschehen?
Allgemeine Aufklärung
Vielleicht steckt Ihnen der Schrecken noch in den Gliedern. Jemand, der Ihnen nahesteht, hat eine Hirnschädigung erlitten. Einen Schlaganfall oder einen Unfall hinter sich. Das Schlimmste ist zunächst abgewendet, der Zustand des Menschen hat sich stabilisiert.
Aber die Ärzte sagen: Ihr Angehöriger hat neurologische Einschränkungen.
Und nun stehen Sie alleine da!
Auf Ihre Fragen bekommen Sie kaum eine Antwort, sondern nur die Bitte geduldig zu sein. Durch die Hirnschädigung wurden zum Beispiel die für die Sprache oder Motorik relevanten Regionen beschädigt.
Wir sind bei Ihnen.... Versprochen!
Was nun?
Die drängendsten Fragen am Anfang werden sein: Bleibt das so? Geht es ganz weg? Wie viel mag übrig bleiben?
Diese Fragen zu beantworten ist für Ärzte und Therapeuten schwierig. Es hängt von vielen Faktoren ab, wie schwerwiegend die Folgen sein werden. Grundsätzlich zeigt die Erfahrung
- in den ersten Tagen bilden sich viele Symptome gut zurück
- besonders positiv ist ein frühes Einsetzen der Therapie
- Intensiv-Therapie ist hoch wirksam.
Für alles andere gilt: jeder Mensch ist anders. Wird ein System beschädigt, kommt es zu unterschiedlichen Beeinträchtigungen.
Symptome
Nach einer neurologischen Schädigung oder Erkrankung können verschiedene Symptome auftreten:
- Lähmungen, meist einer Körperhälfte
- Eingeschränkte Körperwahrnehmung auf der betroffenen Seite
- Sprach- oder Sprechstörungen
- Schluckstörungen
- Störungen der Planung von Bewegungen und Handlungsabläufen
- Starke Gefühlsschwankungen
- Antriebsstörungen
- Krampfanfälle
Wie geht es weiter?
Im Krankenhaus steht die Stabilisierung des Allgemeinzustandes und natürlich vor allem die Behandlung der ursächlich organischen Erkrankung im Vordergrund.
Lassen Sie sich von dem behandelnden Ärzteteam erklären, wie die Erkrankung zu verstehen ist und in welchen Bereichen die Hirnschädigung eingetreten ist. Dabei sollte eine neurologische Diagnostik erfolgen und grundsätzlich neben der medizinischen und pflegerischen Betreuung frühestmöglich auch die therapeutische Heilbehandlung einsetzen. Fragen Sie daher auch nach der Behandlung durch Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten.
Zur Betreuung stehen in dieser Zeit in vielen Krankenhäusern die Mitarbeiter des Sozialdienstes zur Verfügung.
Ist die akute Gesundheitsstörung und die damit einhergehende Beeinträchtigung mit der Krankenhausbehandlung (noch) nicht behoben, leitet das behandelnde Ärzteteam die Weiterbehandlung im Sinne einer medizinischen Rehabilitation ein (Anschlussheilbehandlung / AHB). Diese erfolgt je nach Schwere der Erkrankung und Störungsart. Fachleute teilen diese Zeit in Behandlungsphasen (A bis G) ein.
Beraten Sie sich mit dem Ärzteteam, welche Einrichtung am besten geeignet ist, informieren Sie sich und drängen Sie auch hier neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung auf eine optimale therapeutische Behandlung.
Auch im Anschluss kann es sein, dass Symptome bestehen bleiben. Bleiben Sie dran und machen Sie weiter Therapie. Durch wissenschaftliche Studien ist ein lebenslanges Lernen durch Intensiv-Therapie belegt!